Signaturen

Gertrud Scherf: Signaturen. Mysteriöse Geschichten
eBook-Tipp
Heute gibt es mal einen Beitrag, der auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich für diesen Blog erscheint. Ich will nämlich auf ein eBook hinweisen, das den Titel „Signaturen“ und den Untertitel „Mysteriöse Geschichten“ trägt. Das klingt so ganz und gar nicht nach Blumenfotos-Blog.
Aber beim Namen der Autorin wird vielleicht doch der eine oder die andere aufhorchen. Die Autorin ist keine Geringere als Gertrud Scherf. Eingefleischten Blumen- und Pflanzenliebhabern ist dieser Name sicherlich ein Begriff. Die Biologin, die am Institut für die Didaktik der Biologie der Universität München arbeitete und dort zum Dr. rer. nat. promovierte, hat etwa zwei Dutzend Sach- und Fachbücher über wildwachsende Pflanzen, Wild- und Heilkräuter und deren biologische, medizinische und kulturelle Bedeutung veröffentlicht. Auf ihr Werk „Wiesenblumen. Der etwas andere Naturführer“ wurde in diesem Blog schon hingewiesen.
Nun hat Gertrud Scherf sich auf ein völlig anderes Gebiet begeben und eine Sammlung von mysteriösen Geschichten vorgelegt. Das Werk ist als Taschenbuch und als eBook erschienen
Gertrud Scherf
Signaturen
Mysteriöse Geschichten
Spannende Unterhaltung mit subtilem Schauer und ein bisschen Hintersinn.
Die Geschichten berichten vom erschütternden Einbruch des Jenseitigen in eine Alltagswelt. Die Erschütterung der Ich-Erzählerin wird nicht oder nur verhalten beschrieben, sie drückt sich eher in Zuständen und Handlungen aus.
Der Titel der Sammlung – Signaturen – verbindet die unterschiedlichen Geschichten. In der Signaturenlehre des Paracelsus weisen äußere Eigenschaften wie Form und Farbe von Naturstoffen auf deren Arzneiwirkung; in den Geschichten deutet äußerlich Wahrnehmbares auf verborgene Vorgänge oder Zusammenhänge. Ehe sich das Unheimliche ereignet, erscheint ein Zeichen, das aber vom Menschen nicht oder unzureichend erkannt wird.
Der Einbruch des Jenseitigen kann sich in der Seele und im Erleben der Betroffenen ereignen oder als reales Eingreifen einer jenseitigen Kraft darstellen. Meist bleibt aber die Deutung offen und dem Leser überlassen.
Zielgruppe: Anspruchsvollere Leser, die spannende, subtile Unterhaltung schätzen.
Gerade auch Pflanzenliebhaber werden an diesen Geschichten ihre Freude haben, wenn die Autorin ihre umfangreichen botanischen Kenntnisse immer wieder geschickt einfließen lässt.
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Frühlings-Kuhschelle – Pulsatilla vernalis

Frühlings-Kuhschelle – Pulsatilla vernalis
Pflanzenkenner gesucht!
Diese wunderschöne Blume habe ich heute – 11. April 2011 – in einem Garten fotografiert. In meinen Pflanzenbüchern zur Bestimmung wildwachsender Pflanzen kann ich sie nicht finden. Vermutlich handelt es sich um eine Zierpflanzenart.
Wer kann mir sagen, wie diese Schönheit heißt?
… Diese Einleitung lasse ich mal so stehen. Wie man unten an den Kommentaren sieht, musste ich nicht lange warten. Kaum war dieser Beitrag online – und schon hat Patricia Koelle die Antwort gegeben: Diese wunderschöne Blume ist eine Frühlings-Kuhschelle Pulsatilla vernalis. In dem hilfreichen Bestimmungsbuch Heiko Bellmann: Der große Kosmos Pflanzenführer sind mehrere Kuhschellen-Arten abgebildet, darunter auch die Frühlings-Kuhschelle. „Mein Exemplar“ hätte ich allerdings anhand der dortigen Abbildung nicht identifizieren können. Aber Patricias Link zu Wikipedia macht klar, dass es sich um Pulsatilla vernalis handelt.
Frühlings-Kuhschelle – Pulsatilla vernalis
Die Frühlings-Kuhschelle, auch Frühlings-Küchenschelle oder Pelzanemone, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihre Blütezeit erstreckt sich von April bis Juli.
Zum Vorkommen sagt Wikipedia: „Die Frühlings-Kuhschelle ist in den Alpen und Gebirgen Europas bis in Höhenlagen von 3600 m NN beheimatet … Von Ostdeutschland bis zum Alpenrand ist sie eine selten vorkommende Art, deshalb gehört sie in der Roten Liste gefährdeter Arten in Deutschland zur Kategorie 1: vom Aussterben bedroht. Sie ist besonders und streng geschützt … In Österreich ist die Frühlings-Kuhschelle im Gebiet der Zentralalpen häufig, sonst selten.“
Wie alle Hahnenfußgewächse ist auch die Frühlings-Kuhschelle giftig.
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Da Patricia Koelle diese wunderschöne Pflanze identifiziert hat, ziert die Kuhschelle nun das Cover ihres eBooks
Patricia Koelle
Frühlingsgeschichten
Amazon Kindle Edition
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Krokus

Krokus
Krokus – Ein Blumengruß an Annette Schavan
Heute ist der 27. Februar. Damit ist Winter schon bald zu Ende. Der meteorologische Winter endet morgen, der kalendarische Winter währt noch gut drei Wochen. Ich freue mich schon auf den Frühling, der endlich wieder reichhaltige Blumenmotive zum Fotografieren bieten wird. In diesem Jahr habe ich noch nicht allzu viele wildwachsende Blumen gesehen. Im Januar sind mir die ersten Gänseblümchen begegnet, im Februar dann die typischen Vorfrühlingsblumen Krokus und Schneeglöckchen.
In diesem Februar war das Saarland das Bundesland mit den wenigsten Sonnenscheinstunden; die meisten Tage waren neblig, trüb und dunkel, und so boten sich nur wenige Gelegenheiten zum Fotografieren.
Das Foto, das ich ausgewählt habe, habe ich am 14. Februar 2011 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler aufgenommen. An diesem Tag blühten auf dem Streckenabschnitt zwischen St. Avolder Straße und Herrensohrer Weg beiderseits des Sulzbachs mindestens dreihundert Krokusse. Schneeglöckchen habe ich hingegen nur in zwei nicht weit voneinander entfernten Gruppen entdeckt.
Ich widme dieses Foto unserer Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Dr. Annette Schavan.
In diesen Tagen diskutiert ganz Deutschland über den Hochstapler Dr. plag. Karl Theodor Felix Krull zu Guttenberg, der einer einmalig dreisten Fälschung seiner Dissertation überführt wurde. Bislang war ich der Meinung, Dissertationen/Promotionen gehörten zum Bereich der Wissenschaft und fielen damit auch in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Das war wohl ein Irrtum. Trotz aller Bemühungen konnte ich auf der Website des BMBF keinerlei Hinweis auf diesen beispiellosen Betrugsfall finden. Auch von der Honorarprofessorin für Katholische Theologie Dr. Annette Schavan, die meines Wissens als Bundesforschungsministerin tätig ist (bzw. sein sollte), ist mir keine Stellungnahme zu Ohren gekommen. Nun ja, da habe ich offenkundig zu viel erwartet. Die rührigselige Bildungs-Oma ist zwar seit November 2005 im Amt, aber ich kann mich an keine einzige substanzielle Äußerung dieser Dame erinnern. Warum sollte ihr ausgerechnet im Falle ihres Kabinettskollegen Dr. plag. Karl Theodor Xerox Felix Krull zu Guttenberg etwas Vernünftiges einfallen?
Möge unsere ministeriale Grußtante auch weiterhin ihr Frührentnerdasein im Ministersessel genießen.
Bei der nächsten Kabinettssitzung kann sie ja ihren Ministerkollegen Dr. plag. Karl Theodor Felix Krull zu Guttenberg um Rat fragen, wie man das Bildungsland Deutschland weiter voranbringen kann.
Es lebe Deutschland, das Land der Ideen!
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Wiesenpflanzen bestimmen
Wiesenpflanzen – Wiesenblumen – Wildpflanzen – Naturführer – Pflanzenführer – Pflanzenbestimmung – Buchtipp – Pflanzenbuch – Bestimmungsbuch – Natur – Pflanzen – Blumen – Blüten – Blütenpflanzen – Pflanzen bestimmen – Pflanzenkunde – Mohn – Mohnblume – Papaver – rote Blüten
Wiesenpflanzen bestimmen
Ein Buchtipp
Dieser Blog soll in erster Linie mit schönen Fotos das Auge erfreuen. Darüber hinaus bietet er mehr oder weniger interessante Informationen und Unterhaltendes. Anhand der statistischen Daten kann ich feststellen, dass gelegentlich Besucher über Suchbegriffe wie „Wiesenpflanzen bestimmen“, „Zuordnung Wiesenblumen“, „Wiesenpflanzen Liste“ hierher gelangen. Diese Besucher werden sich hoffentlich über die Fotos freuen, aber sie werden das Gesuchte nicht finden. Für Fragen dieser Art empfiehlt sich die Anschaffung eines Pflanzenführers. Deshalb will ich hier einen Pflanzenführer vorstellen, den ich selbst benutze (ein weiterer wird einem anderen Beitrag vorgestellt).
Buchtipp
Wilfried Stichmann
Der große Kosmos Naturführer
Tiere und Pflanzen
Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag, 2009.
Vorbemerkung: Dieses Buch vereinigt einen Tier- und einen Pflanzenführer in einem Band. Die folgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf den Pflanzenführer.
Der Pflanzenführer – von Wilfried Stichmann und Ursula Stichmann-Marny – stellt mehr als 800 Pflanzen vor, die in Mitteleuropa weit verbreitet sind.
Zu Beginn erhält der Leser wertvolle Informationen über den Grundbauplan von Blütenpflanzen, wobei die wichtigsten Formen von Blütenständen, Blättern, Blattstellungen usw. schematisch dargestellt werden. Dann werden die wichtigsten Merkmale von „Zwölf mitgliederstarken Familien“ erläutert: Hahnenfußgewächse, Rosengewächse, Schmetterlingsblütler, Doldengewächse, Kreuzblütler, Nelkengewächse, Rachenblütler, Lippenblütler, Korbblütler, Liliengewächse, Knabenkreuzgewächse, Süßgräser. Eine Erklärung wichtiger Fachbegriffe beschließt den allgemeinen Teil.
Im Hauptteil des Buches werden die verschiedenen Pflanzen vorgestellt. Auf Doppelseiten werden auf der linken Seite 3 bis 5 Pflanzen kurz beschrieben und auf der rechten Seite durch ein oder mehrere Farbfotos abgebildet.
Die Anordnung erfolgt in der Reihenfolge
Bäume und Sträucher
Krautige Blütenpflanzen
Gräser
Farnpflanzen
Moose
Pilze
Flechten
Blaualgen und Algen
Das Herzstück bilden die „krautigen Blütenpflanzen“. Dort findet sich das, was der Laie (wie ich) als Wiesenblumen, wildwachsende Blumen u.ä. bezeichnet. Die Pflanzen sind nach ihrer Blütenfarbe angeordnet: Blütenfarbe Weiß, Gelb, Rot, Blau, Violett, Grünlich unscheinbar. Durch die farbliche Anordnung lässt sich in der Regel die gesuchte Pflanze leicht auffinden. Da aber auf einem oder zwei Fotos nicht alle Details abgebildet werden können, bleibt die Bestimmung in manchen Fällen erfolglos. Gelegentlich sind sich verschiedene Pflanzenarten auch so ähnlich, dass anhand der Abbildungen keine eindeutige Zuordnung möglich ist. Wenn man aber weiß, welche Pflanzen in Frage kommen, lassen sich durch das Heranziehen zusätzlicher Pflanzenführer oder durch Recherche im Internet (zum Beispiel Wikipedia) die Zweifel oft rasch beseitigen.
Wer sich für wildwachsende Pflanzen interessiert und nicht bereits ein ausgewiesener Experte ist, sollte sich dieses Buch anschaffen – am besten in der Doppel-Ausgabe Tier- und Pflanzenführer in einem Band. Das 900 Seiten starke Buch kostet zurzeit 14,95 Euro – ein absolut unschlagbarer Preis.
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Kornblume

Kornblume - Centaurea cyanus
Kornblume
Centaurea cyanus
Blütenflut
© Patricia Koelle
Es knospen Rosen in die Helle
füllen Junilandschaft ganz
mit Lebenslust an jeder Stelle
ranken wie in leisem Tanz
erklettern Himmel, hoffen Licht
tragen Dornen nebenbei
dass niemand ihre Stärke bricht
ihrem Sinnen überlegen sei
Sie tosen dichten Farbenchor
in Wellen rollt ein Rausch aus Duft
sie drängen sich recht gerne vor
fordern Hoheit in der Sommerluft
egal ob zartere Gefährten
Kornblumenblau und roter Mohn
auch von der Erde was begehrten
für Tage ist der Sieg ihr Lohn
Doch bald schon streut uns eine Brise
die Blütenblätter wild zu Füßen
während andere auf der Wiese
noch wochenlang das Sein versüßen
Ich mach es wie die Ackerwinde
und warte still mit meinem Traum
bis ich dafür Ruhe finde
und die Welt für Kleines Raum
Und dazu ein Buchtipp:
Patricia KoelleDie Füße der Sterne<Geschichten von Himmel, Meer und ErdeDie Zeitschrift bella meint in ihrer Ausgabe 2/2010:Glück zum Lesen!
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Das Foto entstand am 27. Mai 2010 am Rand der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Schöllkraut

Schöllkraut - Chelidonium majus
Schöllkraut
Chelidonium majus
Morgendämmerung
© Helga Gebhardt
Nebelschwaden fliehen
zu Ende geht die Nacht.
Im zarten Grün und Blütenduft
der neue Tag erwacht.
Vogelgesang früh am Morgen
vertreibt all unsere Sorgen,
so leicht und froh beschwingt
ein Frühlingstag beginnt.
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Die Aufnahme entstand am 04. Mai 2010 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Ginster

Ginster
Ginster
vermutlich Besenginster Cytisus scoparius, auch „Eifelgold“; Blütezeit Mai – Juni
Musisch
© Astrid Schulzke
Als mich die Muse einmal küsste,
in dunkler Nacht und tiefem Traum,
war mir, als schwebten süße Düfte
wie Engelflügel durch den Raum.
So flink und leicht und ohne Hast
schrieb ich die Worte auf Papier,
es war, als fiele schwere Last
und großes Leid nun ab von mir.
Mag auch das Spiel mit Poesie,
nur meine Seele heiter stimmen,
mir ist sie lieb und wert wie nie,
mit ihr kann ich mich selbst bezwingen.
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Die Aufnahme entstand am 06. Mai 2010 in Dudweiler-Nord.
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Hahnenfuß

Hahnenfuß - Ranunculus
Hahnenfuß
Ranunculus
Butterblumen
© Heidrun Gemähling
Gelbes Leuchten
auf grünen Wiesen,
Kühe grasen in der Pracht
und hoch droben ziehen Wolken,
Bergen gleich durchs weite Land.
In der Ferne plätschern Wasser
über Fels im alten Bach,
ersehnen auf der
langen Reise
die Blicke
kleiner
gelber
Sterne.
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Das Foto entstand am 29. April 2010 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Rote Lichtnelke

Rote Lichtnelke - Silene dioica
Rote Lichtnelke
Silene dioica
Farbenfroh
© Astrid Schulzke
Der Baum vor meinem Fenster grüßt mit Knospen,
die rosa Blütenkelche leuchten zart,
würd‘ gern ein wenig davon kosten,
vom Duft, auf den so lange ich schon wart‘.
Die Wolken ziehn wie weiße Flocken,
und Sonne strahlt mir ins Gesicht,
der Himmel will hinaus mich locken,
mit Blau, wie ein Vergissmeinnicht.
Ein Brummer kommt grad angeflogen,
setzt sich ans Fenster braun und rund,
nun ist er da und das ist nicht gelogen,
der Frühling macht das Leben bunt.
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Die Aufnahmen entanden am 30. April 2010 (oben) bzw. am 04. Mai 2010 (unten) auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Günsel Ajuga

Günsel - Ajuga
Günsel
Ajuga spec.
Greifbar
© Patricia Koelle
trotz allem Frühlingslicht
bleibt uns der Himmel fern
ist nicht für uns zu binden
flieht ewig hoch das Land
So wundert es wohl nicht
wenn wir ihn jährlich gern
auf warmer Erde finden
ganz leicht in unsrer Hand
Buchtipp
Patricia Koelle
Die Füße der Sterne
ISBN 978-3-939937-04-5
Geschichten von Himmel, Meer und Erde.
Die Zeitschrift bella meint:
Glück zum Lesen!
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Die Aufnahmen entstanden am 04. Mai 2010 (unten) bzw. am 30. April 2010 (oben) auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Huflattich Tussilago farfara

Huflattich - Tussilago farfara
Huflattich
Tussilago farfara – Pusteblume des Huflattichs
Gänseblümchen Bellis perennis

Gänseblümchen - Bellis perennis
Gänseblümchen
Bellis perennis
Gänseblümchen
© Manfred Schröder
Es reinigt das Blut,
auch gegen Husten ist es gut.
Hast du keinen Appetit,
macht es dich fürs Essen fit.
Auch gegen Wunden aller Art
Bellis perennis pflegt dich zart.
Und quält dich Rheuma oder Gicht,
vergiss das Gänseblümchen nicht!
Denn es ist, fürwahr,
eine Blume – wunderbar!
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Echte Schlüsselblume

Echte Schlüsselblume - Primula veris
Blumenfotos – Wiesenblumen – wildwachsende Wiesenpflanzen – Frühlingsblüher – Frühlingsblumen – Echte Schlüsselblume – Duftende Schlüsselblume – Wiesenschlüsselblume – Primula veris – Foto – Blumenbilder – Naturfotografie – April – Hildegard von Bingen – Volksmedizin – Petrus – Heiliger Petrus – Bundesgartenschutzverordnung – geschützte Pflanzen – Primelallergiker – Hautausschlag – Primeln – Rosenverwandte – gelbe Blüten
Echte Schlüsselblume
Primula veris
In einer Sammlung von Wiesenblumen darf die Schlüsselblume nicht fehlen. Dieses schöne Exemplar habe ich heute (15. April 2010) auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler fotografiert. Schlüsselblumen blühen dort schon seit einigen Tagen.
Es handelt sich hier wohl um eine Echte Schlüsselblume (Primula veris), auch Duftende Schlüsselblume oder Wiesenschlüsselblume genannt. Schlüsselblumen sind Primelgewächse und gehören zu den Rosenverwandten.
Blütezeit ist von April bis Mai, somit ist die Schlüsselblume ein echter Frühlingsblüher. Die Blüten sollen stark duften, aber dummerweise habe ich nicht daran gerochen, das muss ich bei nächster Gelegenheit mal nachholen.
Am Schlund der Blüte befinden sich dunklere orangefarbene Flecke – auf dem Foto gerade so zu erkennen – die wohl blütenbesuchenden Insekten als Wegweiser dienen.
Nach Gertrud Scherfs Wiesenblumen-Führer empfahl Hildegard von Bingen die Schlüsselblume als Mittel gegen Melancholie. Heutzutage werden Zubereitungen aus Wurzelstock und Wurzeln gegen Bronchitis und Husten eingesetzt und in der Volksmedizin kommen die Blüten gegen Migräne, Nervosität, Herzschwäche und Schlafstörungen zum Einsatz (ob’s hilft?). Primelallergiker müssen auf jeden Fall vorsichtig sein, denn die Schlüsselblume kann Hautausschläge verursachen. Die jungen Blätter können Salaten und Wildgemüse beigemischt werden, die Blüten können Süßspeisen und Essig aromatisieren.
Ganz wichtig: Die Wiesenschlüsselblume ist regional gefährdet und nach der Bundesgartenschutzverordnung besonders geschützt; man darf die wildwachsenden Exemplare also auf keinen Fall ausreißen!
Ihren Namen verdankt die Schlüsselblume der Sage, dem Heiligen Petrus sei einmal der Schlüssel (vermutlich zur Himmelstür) auf die Erde gefallen und daraus sei die Pflanze entstanden. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage darf durchaus in Frage gestellt werden.
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Gundermann Glechoma hederacea

Gundermann - Glechoma hederacea
Gundermann
Glechoma hederacea
Spurensuche
© Helga Gebhardt
Geh hinaus durch Wald und Flur
entdecke Frühlings erste Spur.
Zartes Grün beginnt zu sprießen
Pollenflug verführt zum Niesen.
Erste Blüten recken sich empor
weben einen bunten Teppichflor.
Primeln, Tulpen, Anemonen
hab ich für euch heut mitgenommen,
ein Frühlingsgruß soll Freude bringen
Herzen öffnen, wird es gelingen?
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Aufgenommen am 8. April 2010 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
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Wiesenblumen im März

Veilchen
Gedicht – Blumengedicht – Wiesenblumen – Wiesenpflanzen – März – Frühlingsblumen – Frühblüher – wildwachsende Pflanzen – Frühlingsblüher – Märzblüher – Scharbockskraut – Löwenzahn – Huflattich – Gänseblümchen – Krokus – Narzisse – Veilchen – Märzveilchen – Busch-Windröschen – Ehrenpreis – Schneeglanz – Sternhyazinthe – Schneestolz – Blaustern – Taubnessel – Lerchensporn – Wiesen-Schaumkraut – geflecktes Lungenkraut – Blüten – Blumen – Pflanzen – Blumengedicht – Blütenfoto – Blumenfoto
Wiesenblumen im März
© Ronald Henss
Ein Mensch geht über eine Wiese,
sieht jene Blume und auch diese.
Sieht Scharbockskraut und Löwenzahn,
auch Huflattich strahlt gelb ihn an.
Gänseblümchen überall
und Krokusse in großer Zahl.
Schneeglöckchen und auch Narzissen
muss des Menschen Aug nicht missen.
Und nach einem kleinen Weilchen
entdecket es des Märzens Veilchen.
Das Busch-Windröschen blühet weiß,
ganz zart in Blau der Ehrenpreis.
In strahlend Blau ganz wunderschön
ist der Schneeglanz anzusehn.
Auch des Blausterns blaue Sterne
sieht des Menschen Auge gerne.
Taubnessel und Lerchensporn
drängen lila sich nach vorn.
Das Wiesen-Schaumkraut öffnet leis
zarte Blütchen rosa-weiß.
Besonders ist der Mensch erbaut
von dem gefleckten Lungenkraut,
das violett und rot und blau
präsentiert die Blütenschau.
All diese Pflanzen blühten im März 2010 auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler.
Schneeglanz = Sternhyazinthe (Chionodoxa luciliae), auch Schneestolz genannt.
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© Dieses Gedicht ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigungen jeglicher Art nur mit Zustimmung des Autors.
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Scharbockskraut Ranunculus ficaria

Scharbockskraut - Ranunculus ficaria
Pflanzen – Pflanzennamen – Scharbockskraut – Skorbut – Krankheit – Mangelkrankheit – Vitamin C – Hahnenfußgewächse – Kreuzblütler – Frühblüher – Frühlingsblüher – wildwachsende Wiesenpflanzen – gelbe Blüten – DDR – DDR-Literatur – DDR-Schriftsteller – Erwin Strittmatter – Der Laden – Der Wundertäter – Ole Bienkopp – Vor der Verwandlung
Das Scharbockskraut – Ranunculus ficaria
Ein Schriftsteller und ein eigentümlicher Pflanzenname
In der Zeit, als es noch zwei Deutschlands gab – eine BRD und eine DDR – habe ich immer wieder mal Literatur aus der DDR gelesen und das nicht nur deshalb, weil DDR-Bücher deutlich billiger und für mein knappes Budget erschwinglicher waren als die Bücher im Westen. Mein Lieblingsautor war eindeutig Erwin Strittmatter, und zwar schon lange bevor „Der Laden“ verfilmt wurde. Neben mir im Regal stehen „Der Wundertäter“ (Band 1, Band 2 und Band 3), „Der Laden“ (Band 1, Band 2 und Band 3) und „Ole Bienkopp“.
Warum ich ausgerechnet in dem Beitrag, der dem Scharbockskraut gewidmet ist, über Erwin Strittmatter erzähle, wird gleich klar werden. Vor gar nicht allzu langer Zeit – es war wohl im Februar – habe ich in der Bahnhofsbuchhandlung in Grünstadt Erwin Strittmatters letztes Buch „Vor der Verwandlung“ als Lektüre für eine Bahnfahrt gekauft. Darin schreibt Strittmatter: Vor Jahren fand ich am Rande der Moorwiesen ein Pflanze, die ich nicht kannte. Ich bestimmte sie, merkte mir ihren Namen für eine ganze Zeit. Ich fand die Pflanze in keinem Jahr wieder, auch heuer suchte ich nach ihr, gleichzeitig suchte ich nach ihrem Namen, wusste, dass er etwas von einem Tier an sich hatte, also heute wäre der Tag, im Pflanzenbestimmungsbuch nach der Pflanze selber und nach ihrem Namen zu suchen. Ein guter Tag, einen solchen Ausstand zu erledigen. Und ich erledigte ihn. Scharbockskraut heißt diese Pflanze.
Wie an anderer Stelle geschildert, gehört das Scharbockskraut zu den Frühblühern, die ich im März an der Sulzbachtalaue in Dudweiler angetroffen habe.
Das Scharbockskraut ist ein Kreuzblütler und gehört zu den Hahnenfußgewächsen. Wilfried Stichmann bezeichnet es als “Inbegriff des Frühblühers”. Bei Stichmann erfährt man auch, dass der Name dieser Pflanze – der nach Strittmatter „etwas von einem Tier an sich“ hat – gar nichts mit einem Tier zu tun hat (nicht mit einem Bock und schon gar nichts mit einem „Scharbock“). Die Bezeichnung „Scharbockskraut“ hat sich aus „Skorbutkraut“ entwickelt und der ursprüngliche Name geht darauf zurück, dass die frischen Scharbockskraut-Blätter als vitaminreiche Nahrung einem Vitamin-C-Mangel – und damit der Mangelkrankheit Skorbut – vorbeugen sollten.
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»»» Hier gibt es ein weniger kunstvolles Foto vom Scharbockskraut auf dem die Blüte in ihrer typischen Erscheinung zu sehen ist.
Wiesen-Schaumkraut

Wiesen-Schaumkraut - Cardamine pratensis
Wiesen-Schaumkraut – Cardamine pratensis – Wiesenblumen – weiße Blüten – rosa Blüten – Wildpflanzen – Wiesenschaumzikade – Kreuzblütler – April – Mai – Kuckucksblume – Donnerblume – Gewitterblume – Volksglaube – Aberglaube – Aurorafalter – Großer Wollschweber – Hummelschweber – Frühblüher – Frühlingsblüher – Naturfotos – Naturbilder
Wiesen-Schaumkraut
Cardamine pratensis
Was sich hier zum Blühen anschickt, ist das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), im Volksmund auch Kuckucksblume, Donnerblume oder Gewitterblume genannt.
Das Wiesen-Schaumkraut ist ein Kreuzblütler, die Blütezeit liegt im April und im Mai. Es liebt feuchte, nährstoffreiche Wiesen und Weiden und ist in Europa recht häufig. Die Blüten sind rosa bis violett, gelegentlich auch weiß.
Der Name „Schaumkraut“ ist nicht etwa darauf zurückzuführen, dass die Pflanze in irgendeinem Sinne „schaumig“ aussieht – er geht vielmehr auf die Wiesenschaumzikade zurück. Die Wiesenschaumzikade saugt an den Stängeln und legt dort auch ihre Eier ab. Daraus entwickeln sich die Larven, die ebenfalls Pflanzensaft saugen. Die Larven umgeben sich mit einer schaumigen Flüssigkeit, welche sie vor Sonne und vor Feinden schützt. Der Volksglaube hielt den Schaum, der aussieht wie Spucke, für den Speichel des Kuckucks – daher auch der Name Kuckucksblume. Die Bezeichnungen Donnerblume oder Gewitterblume gehen zurück auf den Aberglauben, das Abpflücken der Pflanze könne Gewitter auslösen. Und in manchen Gegenden deutete der Volksglaube, das massenhafte Auftreten des Wiesen-Schaumkrauts im Frühjahr als Omen für eine schlechte Heuernte. Die Pflanze kann für Wildkräutersuppen und Saucen verwendet werden und wurde seit alters her für Frühjahrskuren verwendet; Kühe und Schafe verschmähen die Pflanze (vgl. Gertrud Scherf: Wiesenblumen. Der etwas andere Naturführer).
Das Wiesen-Schaumkraut lockt insbesondere den Aurorafalter (Anthocaris cardamines) an, der hier seine Eier ablegt. In der Tat habe ich den Aurorafalter sehr oft an den Wiesen-Schaumkraut-Beständen auf der Sulzbachtalaue in Dudweiler angetroffen (siehe: Die Jagd nach dem Aurorafalter). Außerdem übt das Wiesen-Schaumkraut offenkundig eine starke Anziehung auf den Großen Wollschweber (Bombylius major; Großer Hummelschweber) aus, den ich ebenfalls oft auf der Sulzbachtalaue angetroffen habe.
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Zweiblättriger Blaustern Scilla bifolia

Zweiblättriger Blaustern - Scilla bifolia
Zweiblättriger Blaustern
Scilla bifolia Spargelgewächse (Asparagaceae)
Nase im Frühling
© Silvia Friedrich
Wenn ich den Egon seh‘
und seine Hände spür‘
die Nase mit den Haaren drin
reibt sich an meinem Rücken,
dann ist der Frühling nah und wehohweh
dann will er Dinge ohne Sinn
und ich ihn auch entzücken.
Die Nase reibt sich hin und her,
und sucht nach mehr, ich zier` mich.
Die Hände suchen hier und da
die Füße auch, vergeblich.
Jetzt dringt er vor und wagt es doch,
den Ausschnitt anzufassen.
Ach Egon, Egon, lass uns jetzt
ins Gras, dem völlig nassen.
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Sternhyazinthe

Sternhyazinthe
Sternhyazinthe
Chionodoxa luciliae, auch Schneeglanz oder Schneestolz genannt
Wunder
© Astrid Schulzke
Ich sehe dich mit meinen Augen
Dein Antlitz strahlt im warmen Sonnenlicht.
In zarten Farben möchte ich die malen
So weich und lieblich scheint mir dein Gesicht.
Ich sehe dich mit meinen Augen
Du bist mein Traum in lauer Frühlingsnacht
durch Dich mag ich an Wunder wieder glauben
Du hast die Liebe zu mir heimgebracht.
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© Dieser Text ist urheberrechtlicht geschützt. Vervielfältigungen jeglicher Art nur mit Zustimmung der Rechteinhaber.
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Dieses und hundert weitere Liebesgedichte von Astrid Schulzke gibt es auch als Taschenbuch und als eBook in der Amazon Kindle Edition

Astrid Schulzke
Wie Frauen lieben
Lyrisches zu Liebe, Lust und Leid
Hundert Gedichte zu Liebe, Lust und Leid. Mal romantisch, mal erotisch, mal voller Ironie, Schmerz und Wut.
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